Miau, ich bin Bengalkater Nanju und lebe nun schon seit 3 Jahren in meinem jetzigen Zuhause. Dort fühle ich mich wohl. Ich vertaue Frauchen und Herrchen. Das war aber nicht von Anfang an so. Ich habe nämlich als kleiner Kater nicht gelernt, dass Menschen nett sind. Also glaube ich nur, dass Frauchen und Herrchen nett sind. Und bei manchen Leuten, die öfter zu Besuch kommen, glaube ich das mittlerweile auch. Frauchen sagt immer, dass ich ein gutes Beispiel für die Eingewöhnung einer scheuen Katze bin. Ich will mal darüber hinwegsehen, dass ich ein Kater und keine Katze bin … zwar kastriert, aber immer noch ein Kater. Jawohl!
Nun erzähle ich euch, wie die erste Zeit bei Frauchen und Herrchen war.
Angst und Verstecken als Hauptbeschäftigung
Im Alter von 6 Monaten bin ich gemeinsam mit der Savannah-Katze Coco in meinem jetzigen Zuhause eingezogen. Vorher war ich in einer Zucht mit ganz wenig Menschenkontakt. Dann kam ich in verschiedene Übergangsquartiere, weil meine Züchterin einen Autounfall hatte. Eigentlich habe ich mich immer nur versteckt und hatte Angst. Frauchen und Herrchen haben mich letztendlich bei einer Tierärztin gefunden und gemeinsam mit Coco von dort mitgenommen.
Eigener Bereich und Rückzugsmöglichkeit
Als wir bei Frauchen und Herrchen eingezogen sind, hatten wir einen eigenen Bereich ganz für uns. Frauchen hat ihr Büro im Spitzboden extra für uns eingerichtet. Dort hatten wir unsere Ruhe und alles, was wir brauchten. Ich habe mich direkt in der hintersten Ecke versteckt. Frauchen und Herrchen haben mich eine Woche nicht gesehen. Dann erst habe ich ganz vorsichtig angefangen, die beiden von oben zu beobachten. Vom Spitzboden aus kann man nämlich ins Wohnzimmer schauen. Es war gut und wichtig, dass wir unser eigenes Reich hatten und uns zurückziehen konnten. Frauchen hat uns immer Essen gebracht und das Klo gemacht. So mussten wir gar nicht runter gehen. Coco ist dann aber irgendwann runter gegangen.
Gewöhnen an Stimme
Nach ca. einer Woche kam Frauchen immer mal wieder hoch um im Büro zu lernen. Sie hatte sich damals auf ihre Diplomprüfung vorbereitet. Sie hat dann laut gelernt und mir vorgelesen. Ich habe mich zwar immer hinter dem Bücherregal versteckt, aber konnte mich an ihre Stimme gewöhnen. Frauchens Stimme wurde mir immer vertrauter und ich war irgendwann gar nicht mehr aufgeregt, wenn ich sie sprechen hörte oder wenn sie mich ansprach.
Körpersprache und Blickkontakt
Direkten Blickkontakt empfinden wir Katzen (und Kater!) als Bedrohung. Es ist ein Zeichen für Streitlust und Provokation. Daher haben Frauchen und Herrchen es absolut vermieden, uns direkt anzuschauen. Heute weiß ich, dass ihnen das sehr schwer gefallen ist, weil sie uns so süß finden und gerne anschauen. Aber sie haben sich uns zuliebe zusammengerissen. Wenn es doch Blickkontakt gab, haben sie geblinzelt. Das heißt in der Katzensprache „ich tue dir nichts, tue mir auch nichts“. Mache sagen auch, Blinzeln sei das Katzenlächeln. Jedenfalls ist es ein Ausdruck von Freundlichkeit und friedlicher Absicht. Probiert es mal aus: blinzelt mal eine Katze an. Sie wird sehr sicher zurückblinzelnd. Da ich heute noch sehr ängstlich bin, blinzele ich sicherheitshalber mal mit allem, das sich bewegt. Coco, Frauchen, Herrchen, Besuch, Spielmäuse, Aquarienfische, herumfliegende Blätter, das Müllauto … Sicher ist sicher!
Außerdem haben Frauchen und Herrchen gewusst, dass sie riesengroß für mich aussehen. Sie haben daher meistens nach unten geschaut und sind langsam durch die Wohnung gegangen. Das war gut, das hat mir weniger Angst gemacht. Da ich vom Spitzboden aus immer von oben herab geschaut habe, fühlte ich mich irgendwann ziemlich groß 🙂
Langsames Annähern
Vom Wohnzimmer zum Spitzbogen führt eine Treppe. Irgendwann hat Frauchen sich ganz unten auf die Treppe gesetzt, wenn ich oben mein Futter hingestellt bekommen habe. Sie hat dann einfach nur da gesessen und mich nicht angeschaut. Jeden Tag kam sie eine Stufe höher. Irgendwann hat sie neben mir gesessen und mich dann ganz vorsichtig von der Seite angeschaut. „Ach, was bist du süß“ hat sie gesagt. Da hatte sie mich nämlich zum ersten Mal von der Nähe gesehen. Ich fand es dann gar nicht mehr schlimm, wenn sie sich beim Fressen neben mich gesetzt hat.
Ich habe dann gelernt: Frauchen ist da = Fressen ist da = gut
Spielen als Lockmittel
Nachdem wir uns etwas angenähert hatten, kam Frauchen zum Spielen hoch in den Spitzboden. Am Anfang habe ich mich versteckt und sie beobachtet. Irgendwann fing ich an, durch das Bücherregal die Spielsachen zu fangen und zu angeln. Dann kam der Tag, an dem ich so viel Spaß am Spielen hatte, dass ich aus meinem Versteck heraus kam und richtig mitgespielt habe. Plötzlich ist mir das bewusst geworden und ich musste mich ganz schnell verstecken. Aber ich wurde dann immer mutiger. Spielen ist toll!
Lernen am Modell
Tja, und letztendlich muss ich zugeben, dass Coco mir auch sehr geholfen hat, Vertrauen zu Frauchen und Herrchen zu finden. Aber sagt es ihr nicht, sonst ist sie wieder eingebildet. Da ich gesehen habe, dass Coco bei den beiden nichts passiert, habe ich Mut bekommen, mich auch mit ihnen anzufreunden.
Die Treppe vom Spitzboden zum Wohnzimmer kam ich trotzdem erst mal nicht freiwillig runter. Das hatte allerdings ganz andere Gründe. Ich war nämlich bis zum Alter von 6 Monaten noch keine Treppen gegangen und hatte Höhenangst. Heute kann ich das und dabei haben mir Frauchen und Coco auch geholfen. Aber das erzähle ich euch ein andermal.
Ein freundliches Miau, euer Nanju
Hallo Nanju
Du und Coco ihr habt wirklich Glück auch so verständnissvolle und liebe Menschen zu haben!
Es ist ja erschreckend genug, das sie euch beim Tierarzt gefunden haben 😢 . Aber wir brauchten auch Zeit und Frauchen hat sogar unsere Sprache gelernt damit wir uns wohler fühlen, und wir haben auch einen Therapiesavannah 😆 und unserm Anubis darf man das auch nicht sagen, sonst bekommt er Höhenflüge 😆
Unser Frauchen findet es übrigens total spannend sich mit deinem Frauchen auszutauschen…. Sie sagt es sind so viele Parallelen 👀 …. Und verstehen …. Mir solls recht sein schadet ja nie wenn die beiden sich erzählen wie wunderbar wir sind😍
. Liebe bengalische Grüße Odin und Zeus
Oh ja, wir sind auch sehr froh und dankbar darüber.
Wir machen unserem Frauchen und Herrchen keinen Ärger. Nur übliche Katzenstreiche, aber die gehören dazu 😉
Damals wurde unsere ganze Zucht bei der Tierärztin abgegeben. Grund war ein Unfall der Züchterin …
Frauchen und Herrchen hätten am liebsten alle bei sich aufgenommen. Aber das ging natürlich nicht.
Was ein Glück, dass wir zu ihnen durften <3
So eine Therapiesavannah ist übrigens Gold wert 🙂
Unser Frauchen freut sich auch riesig über den Kontakt mit eurem Frauchen. Das sind wirklich sehr viele Parallelen.
Und wunderbar sind wir allemal, da gibt es viele Gesprächsthemen 🙂
Vielleicht habt ihr ja Lust, Gastkatzen bei uns zu werden? Dann könnten wir noch mehr über euch erfahren.
Liebe bengalische Grüße zurück von eurem Nanju
Pingback: Katze hat Angst vor der Treppe - Coco und Nanju
Hallo Nanju und Coco!
Wir sind Mia, fast 14 Jahre, Hannibal, ca 6-8 Jahre und Thyson knapp 9 Monate, ich fands toll zu lesen, das du so ein tolles Frauchen und Herrchen hast, die euch so viel Zeit gelassen haben um euch richtig einzuleben.
Mein Frauchen hat mich in Hildesheim bei der Katzenhilfe gefunden, ich hatte knapp 3 Wochen ein Frauchen, die hatte leider garkeine Geduld mit mir, sie hat nicht begriffen, das ich vorher sehr schlechte Erfahrungen mit den Zweibeinern gemacht habe, so das ich soviel Angst vor ihnen hatte, das ich rückwärts vor ihnen zurück gewichen bin, zu Anfang auch vor meinem jetzigen Frauchen.
Aber sie hatte genug Geduld und hat einfach gewartet, bis ich kam, naja, sie hat sich mir auch mal genähert und so hat sie mich auch gekriegt, sie hat mich mit einer Bürste vorsichtig am Kopf gebürstet und huch…. ich konnte vor Wohlbehagen schnurren, da hab ich mich erschrocken ☺ denn so lieb war noch nie Jemand zu mir. Nu lebe ich seit fast 12 Jahren bei meinem Frauchen und ich kuschel ganz gern mit ihr, obwohl ich immer mal wieder auch ängstlich bin, das geht wohl nicht mehr weg. 😣
2016 kam dann der Hannibal aus einem Nottierasyl zu uns, ein weisser Perser, der leider fast taub ist, aber trotzdem lieb, Frauchen hat ihn sich zum Geburtstag gewünscht, sie wollte eigentlich einen neuen Pc, aber der funktionierte nicht, also wech mit dem Pc und her mit Hannibal 🤣 … leider war der Hannibal erstmal ganz schlimm drann, man hatte ihm geschoren und ihm dabei in die Haut rasiert, aua, und das hat sich dann alles entzündet, aber nachdem Frauchen und Herrchen mit ihm beim Doc waren gings ihm schnell wieder besser und er gewöhnte sich ganz schnell ein. Frauchen fand dann auch noch raus, das er nicht jedes Futter verträgt, deshalb bekommen wir jetzt richtig gutes Futter. 😁 Tja und im Juli letzten Jahres kam dann der Thyson, ein schwarzer Panther mit 5 weissen Haaren am Latz, zu uns, nachdem die Jinx gestorben war, 😭, die hatte sich beim Grasfressen im Garten irgendwie vergiftet. 😭😭😭😭… sie war meine „grosse Schwester“ , hatte mir, wie Coco dir, viel gezeigt.
Aber nu ist hier mit Thyson Stimmung im Haus, 😣🤣 der ist auch von der Katzennothilfe, ihn und seinen Bruder hatte man als Babys auf einer Baustelle bei Bremen gefunden, gut das in der Pflegestelle wo er hinkam grad eine Katzenmutti mit 4 Kleinen war, sie nahm Thyson und seinen Bruder wie ihre Babys an.
Tja und im Juli kam der Freche 😁 dann zu uns und uns gehts hier allen supi.
Frauchen und Herrchen sind so lieb das sie sogar Nala die Nachbarkatze mit durchfüttern, wir dulden sie auch in der Essdiele auffem Sessel 😁😁😁😉.
Also haben wir mit unseren jetzigem Zuhause alle wirklich Glück gehabt, nech 😉😉😉
Liebe Grüsse von Mia, Hannibal und freches Thyson 😎😁 aus Garlstedt.
Hallo ihr Lieben 🙂